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Möchten Sie wissen, was Bruxismus ist und warum Sie die Redewendung „Zähne zusammenbeißen – und durch!“ lieber nicht zu wörtlich nehmen sollten? Dann lesen Sie den folgenden Artikel. Darin erfahren Sie alles über Zähneknirschen – im Fachbegriff „Bruxismus“ genannt –, woher es kommt, was die Folgen sind und was Abhilfe verschafft.

Zähneknischen oder Bruxismus: Was ist das?

Es gibt zwei Arten des Zähneknirschens: Knirschen im Schlaf (sogenannter Schlafbruxismus) und Knirschen im Wachzustand (Wachbruxismus). Das Besondere daran: Es erfolgt unterbewusst und nicht absichtlich. Nächtliches Zähneknirschen ist besonders gravierend. Denn Betroffene beißen die Zähne mit einer bis zu 10-fachen Kraft des normalen Kaudrucks aufeinander. Das kann schwerwiegende Folgen für die Zähne, die Muskulatur und das Kiefergelenk haben.

Wer leidet unter Zähneknirschen?

Studien zufolge leidet fast jeder zweite Erwachsene mindestens einmal im Leben
unter Zähneknirschen. Am stärksten betroffen: Menschen zwischen 30 und 45 Jahren. Frauen leiden häufiger daran, als Männer.

Bedrückend: Die Ursachen des Bruxismus

• Stress und Angst
• Schlafstörungen: Personen mit Schlafstörungen wie Schlafapnoe oder Insomnie neigen eher zu Bruxismus.
• Fehlstellung der Zähne: Eine ungleichmäßige Zahnreihe oder Bissfehlstellungen können zu unbewussten Kaubewegungen führen.
• Zahnprothesen oder Kronen: Schlecht sitzende Prothesen oder Zahnersatz können Bruxismus begünstigen
• Nebenwirkungen von Medikamenten: Einige Antidepressiva und Psychopharmaka können Zähneknirschen als Nebenwirkung haben.
• Stimulanzien: Koffein, Nikotin, Alkohol oder Drogen wie Kokain oder Ecstasy können Bruxismus verstärken.
• Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass Bruxismus in Familien gehäuft auftritt.
• Kinder und Zahnentwicklung: Bei Kindern kann Bruxismus während des Zahnwechsels oder beim Zahnen auftreten.
• Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen wie Parkinson oder Epilepsie sind gelegentlich mit Zähneknirschen verbunden.

Frau beim Zähneknirschen

Wie erkenne ich, dass ich mit den Zähnen knirsche?

Zähneknirschen äußert sich oft durch:

  • Abnutzung der Zähne
  • Schmerzen im Kiefer, Nacken oder Gesicht
  • Kopfschmerzen (oft am Morgen)
  • Kiefergeräusche (Knacken)
  • Empfindlichkeit der Zähne
  • Vergrößerte Kaumuskulatur
  • Freiliegende Zahnhälse, gelockerte Zähne
  • Unruhiger Schlaf
  • Tinnitus

Die Folgen des Zähneknirschens

Das nächtliche Zähneknirschen wirkt sich sowohl auf die Zähne als auch auf das Kiefergelenk aus und kann weitreichende gesundheitsschädliche Folgen haben.
Es führt unweigerlich zum Verschleiß und zur Beschädigung des Zahnschmelzes und der Zähne. Zahnkronen und Brücken können Risse bekommen, brechen oder sich
verformen. Außerdem können sich durch das ständige Knirschen und Pressen ganze Zähne lockern. Die zusätzliche Belastung des Kiefergelenks kann Verspannungen, Migräne, Nackenproblemen und sogar Rückenschmerzen hervorrufen. Auch Schädigungen des Kiefergelenkes wie z.B. Einschränkungen der Kieferbewegung, Kiefergelenksknacken und Kiefergelenks-arthrose/-arthritis sind mögliche Folgen.

Behandlung: Maßnahmen gegen das Zähneknirschen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Zähneknirschen zu lindern bzw. die Auswirkungen zu verhindern.

1. Was Sie selbst tun können
Tagsüber: Knirschen Sie tagsüber mit den Zähnen? Machen Sie es sich bewusst! Falls es Ihnen Probleme bereitet, tragen Sie eine Knirschschiene, um Schäden an den Zähnen zu vermeiden. Nachts: Leiden Sie unter Schlafbruxismus? Tragen Sie eine nächtlichen Aufbissschiene beim Schlafen, der das Zähneknirschen verhindert – individuell angepasst vom Zahnarzt.

2. Hilfe vom Zahnarzt
Da unmittelbar die Zähne betroffen sind, sollten Sie beim Verdacht oder dem Hinweis des Partners umgehend den Zahnarzt konsultieren. Dort erhalten Sie – neben umfassender Beratung – oft eine Aufbiss-Schiene oder Knirschschiene, die individuell angepasst wird. Zusätzlich können Physiotherapie und Stressbewältigungsübungen hilfreich sein. In vielen Fällen hat es sich bewährt, den Zähnen mehr Platz für die Zähne zu verschaffen, bzw. eine vorhandene Zahnfehlstellung zu korrigieren z.B. mit Invisalign.

Fragen?

Leiden Sie unter akutem Zähneknirschen? Wir beraten Sie gerne!
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Kennen Sie den Mundhygiene-Trend „Olziehen“? Ölziehen ist eine jahrhundertealte Methode, die ursprünglich aus der ayurvedischen Heilkunde kommt und zur Pflege von Zähnen und Zahnfleisch eingesetzt wird. Verwendet werden dafür Pflanzenöle wie Kokos-, Sesam- oder Sonnenblumenöl.

Wie funktioniert Ölziehen?

Beim Ölziehen wird ein Esslöffel Öl für ca. 10-20 Minuten im Mund bewegt und durch die Zahnzwischenräume gezogen. Anschließend wird das Öl ausgespuckt. Es ist dann i.d.R. milchig-weiß. Diese Verfärbung rührt vom Speichel her, der die Fettmoleküle des Öls aufspaltet.

Was bewirkt es?

Diese Methode soll dabei helfen, Bakterien und Giftstoffe aus der Mundschleimhaut zu entfernen. In der indischen Volksmedizin wird Ölziehen seit Jahrtausenden als Mittel gegen Mundgeruch, Zahnfleisch-Entzündungen und rissige Lippen eingesetzt.

Welche Öle sollten verwendet werden?

Zum Ölziehen sollten naturbelassene Öle verwendet werden. Alternativ eignen sich auch spezielle Öle aus dem Reformhaus.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Ölzieh-Kur?

Morgens auf nüchternen Magen vor dem Zähneputzen. Warum? – Nachts sammeln sich im Mundraum viele Bakterien und Toxine an. Ölziehen direkt nach dem Aufstehen hilft, diese effektiv zu entfernen, bevor sie in den Körper gelangen können.

Ergänzung zur normalen Zahnpflege?

Aus zahnärztlicher Sicht spricht allerdings nichts dagegen, Ölziehen auszuprobieren bzw. anzuwenden. Denn das Öl kann die Speichelproduktion anregen, was dabei hilft, Bakterien im Mund zu reduzieren. Doch Achtung: Ölziehen ist kein Ersatz für die herkömmliche Zahnpflege mit Zahnbürste und Zahnpasta sowie der gründlichen Reinigung der Zahnzwischenräume z.B. mit Zahnseide. Denn nur so können Zähne und Zahnfleisch langfristig gesund bleiben.

Unsere Empfehlung:

Wenn Sie Interesse am Ölziehen haben, können Sie es risikofrei ausprobieren – ergänzend zur normalen Zahnhygiene versteht sich.

Fragen?

Haben Sie Fragen zur Zahnhygiene oder zu alternativen / unterstützenden Maßnahmen?
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